Sichtbarkeitsindex

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Der Sichtbarkeitsindex gibt Aufschluss darüber, wie erfolgreich bzw. wie sichtbar deine Webseite bei Suchmaschinen wie Google ist. Eine gute Sichtbarkeit bedeutet in der Regel auch ein gutes Ranking in den Suchergebnissen und entsprechende organische Zugriffe (siehe hierzu: organischer Traffic) auf deine Domäne. (Letzte Aktualisierung im Oktober 2023)

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Sichtbarkeitsindex?

Der Sichtbarkeitsindex gehört zu den liebsten Buzzwords der SEO-Consultants. Und das aus gutem Grund: Durch die Veränderungen dieses Wertes kannst du z.B. Rückschlüsse darauf ziehen, ob deine OnPage-Optimierung und deine OffPage SEO (z.B. der Backlink-Aufbau) erfolgreich waren. Der Index ist eine der Standardgrößen, um die Position und den Wert einer Webseite zu bestimmen. Wenn es also dein Ziel ist, dauerhaft bei Google nach oben zu kommen, dann kommst du am Sichtbarkeitsindex nicht vorbei.

Das Standard-Tool, das im Zusammenhang mit der Sichtbarkeit bei Google so gut wie immer erwähnt wird, ist SISTRIX.

SISTRIX Sichtbarkeitsindex

Es ist kein Zufall, dass der Sichtbarkeitsindex häufig in einem Atemzug mit SISTRIX genannt wird, denn SISTRIX hat ihn erfunden. Das war im Jahre 2008.

Und weil SEO-Menschen und Website-Betreiber überall auf der Welt ganz scharf auf diesen Wert waren, weil er ihnen eine mehr oder wenige direkte Erfolgsmessung ermöglicht hat, hat sich der Sichtbarkeitsindex innerhalb kürzester Zeit zum „Goldstandard für die SEO-Erfolgsmessung“ gemausert. Das Unternehmen selbst definiert den Sichtbarkeitsindex übrigens so:

„Der SISTRIX Sichtbarkeitsindex ist eine Kennzahl für die Sichtbarkeit einer Domain in den Suchergebnissen von Google. Mit dem Sichtbarkeitsindex wird Erfolg in den Google SERPs verlässlich und transparent messbar.“

Quelle: SISTRIX

Heute kannst du den Sichtbarkeitsindex deiner Seite nicht mehr nur bei SISTRIX überprüfen. Die Kennzahl ist inzwischen nämlich auch bei anderen, in der Regel kostenpflichtigen, Tools Standard (z.B. Xovi oder SEMrush).

Was ist SISTRIX?

SISTRIX, angeboten von der SISTRIX GmbH in Bonn, wird häufig als SEO-Tool bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich aber um ein komplexes und sehr umfangreiches Analyseprogramm für Webseitenrankings, das in seiner umfangreichsten Lizensierungsform aus sechs Modulen besteht. Wenn du mehr über das Programm und die einzelnen Module erfahren möchtest, lege ich dir diesen Wiki-Artikel meiner Kollegen von der SEO-Küche ans Herz.

Sichtbarkeitsindex kostenlos ermitteln

SISTRIX bietet übrigens die Möglichkeit, die Sichtbarkeit deiner Domäne kostenlos über den SISTRIX Sichtbarkeitscheck abzufragen. Funktionen wie die Wettbewerbs- und Keyword-Analyse sind bei diesem gratis Dienst zwar nicht inkludiert, aber du kannst du auf jeden Fall schnell herausfinden, ob Google deine neue Webseite überhaupt findet.

Wie wird der Sichtbarkeitsindex berechnet?

Bevor wir uns anschauen, wie der Sichtbarkeitsindex berechnet wird, solltest du wissen, dass du dir bei SISTRIX & Co. nicht nur die Gesamtsichtbarkeit deiner Domain anschauen kannst. Du kannst dir auch anschauen, wie sichtbar einzelne Subdomains, Verzeichnisse und sogar einzelne URLs bei Google sind. Wir kommen zur Berechnung des Sichtbarkeitsindex:

Grundsätzlich kann jedes Tool oder Programm, das einen Sichtbarkeitsindex anbietet, verschiedene Grundlagen für die Bemessung heranziehen. Der Wert, den das eine Tool der SEO-Sichtbarkeit deiner Seite zuschreibt, muss also nicht zwingend mit dem Ergebnis eines anderen Programms übereinstimmen.

Trotzdem gibt es natürlich gewisse Eckdaten, die in der Regel ALLE Tools zur Berechnung heranziehen. Dies sind die folgenden:

  1. Das Tool „überwacht“ einen sehr großen Pool an Keywords, für die in einer gewissen Regelmäßigkeit die 100 besten (= höchsten) Rankings ermittelt werden. Damit die Datenmenge aussagekräftig ist, werden Keywords mit einer sehr breiten thematischen Streuung überwacht.
  2. Zu den Rankings dieser Keywords wird noch der Traffic hinzugerechnet, der (1) für die jeweilige Position und (2) für das Keyword selbst zu erwarten ist.

Der Sichtbarkeitsindex für deine eigene Seite ergibt sich dann aus dem Verhältnis deines eigenen Keyword-Pools und deiner aktuellen Rankings plus Traffic zu den Werten, die das Tool für das von ihm überwachte Keyword-Set ermittelt hat.

Wie berechnet SISTRIX den Sichtbarkeitsindex?

SISTRIX kann die Sichtbarkeit für jede Domain ermitteln, die für mindestens eines der untersuchten Keywords rankt. Insgesamt liegen in der Toolbox aktuell Sichtbarkeitswerte für über 100 Millionen Domains vor, was 100 Millionen Datenpunkten entspricht. Das Analyseprogramm ermittelt den Index in in drei Schritten:

(1) Auswahl eines Keyword-Sets

Das Programm erhebt pro Land die Suchergebnisse für eine Million Keywords, die einen repräsentativen Querschnitt für das Suchvolumen in dem jeweiligen Land bilden. Gezählt werden ausschließlich die Treffer in der organischen Google-Suche. Pro Keyword werden die Top 100 Rankings erhoben. Das bedeutet, die Grundlage an Daten für den SISTRIX Sichtbarkeitsindex sind eine Million x 100 = 100 Millionen Datenpunkte.

(2) Gewichtung der Datenpunkte

Im nächsten Schritt erhält jedes Keyword im erhobenen Set einen Datenpunkt-Wert aus den 100 Millionen. Die Datenpunkte werden gewichtet nach dem jeweiligen Suchvolumen des Keywords und der erwarteten Klickwahrscheinlichkeit auf der durch das Programm gemessenen, organischen Position.

Beispiel: Position acht für ein sehr trafficstarkes Keyword wie „Burnout Prävention“ ergibt in der Gewichtung einen höheren Datenpunkte-Wert als Position eins für ein relativ trafficarmes Keyword wie „Fachkraft für Stress und Burnout Prävention„.

(3) Summierung der Datenpunkte-Werte für eine Domain

Im letzten Schritt rechnet das Programm alle ermittelten Datenpunkte einer Domain zusammen. Der SISTRIX Sichtbarkeitsindex ergibt sich also aus der Summe der Datenpunkte-Werte für jedes einzelne Keyword, für das eine Domain Rankings hat, sofern dieses Keyword zum vom Tool erhobenen Set gehört.

Wie sichtbar ist meine Seite mobil?

Seit 2015 zeigt SISTRIX neben der Sichtbarkeit am Desktop auch die mobile Sichtbarkeit an. Für Länder, die seit diesem Zeitpunkt neu in den Index aufgenommen wurden, wird sogar ausschließlich die mobile Sichtbarkeit angezeigt. Die Berechnung der mobilen Sichtbarkeit erfolgt analog zur Desktop-Version, nur dass für die Gewichtung der Datenpunkte die in der mobilen Suche gemessenen Werte (Traffic und Positionen) herangezogen werden.

Was ist ein guter Sichtbarkeitsindex?

Grundsätzlich gilt: Je höher der Sichtbarkeitsindex, desto besser. Allerdings lässt sich mit dem Wert alleine natürlich noch nicht viel anfangen. Ob ein Sichtbarkeitsindex gut ist, kannst du eigentlich nur im direktem Vergleich mit deinen Wettbewerbern bestimmen: Wie sichtbar sind deine direkten Wettbewerber bei Google? Ist ihr Wert besser oder schlechter als deiner? Schauen wir uns dies anhand der Sichtbarkeit eines meiner liebsten Blogs an:

Screenshot vom Sichtbarkeitsindex bei SISTRIX
SISTRIX-Sichtbarkeitskurve von 1000things.at. Der Gesamtwert liegt aktuell bei 6,824 (Desktop) bzw. 7,304 (mobil).

Die Kurve allein zeigt uns eigentlich nur, dass die Sichtbarkeit des Blogs leicht sinkt, insgesamt aber auf einem hohen Niveau ist. Diese Entwicklung, sowie der Gesamtwert von 6,824 für Sichtbarkeit am Desktop bzw. 7,304 am Handy sind erst dann wirklich aussagekräftig, wenn wir die Kurve mit einem direkten Wettbewerber von 1000things vergleichen. Ein solcher Wettbewerber ist z.B. goognight.at, ein Magazin mit einem ähnlichen Angebot wie 1000things:

Screenshot vom Sichtbarkeitsindex bei SISTRIX
Wettbewerbsvergleich bei SISTRIX: Die untere Kurve ist die Sichtbarkeitskurve von goodnight.at. Sie ist deutlich flacher als die Kurve von 1000things.at

Jetzt, wo wir den direkten Vergleich haben, können wir eine viel detailliertere Aussage über die Sichtbarkeit von 1000things.at treffen. Offenbar ist die Website innerhalb ihres thematischen Bereichs sehr gut sichtbar. Sie liegt ungefähr 2/3 höher als die Sichtbarkeit von goodnight.at. Bei SISTRIX kannst du die Kurve für bis zu sechs Domains auf diese Weise übereinanderlegen und vergleichen.

Sichtbarkeit verbessern – geht das?

Klar kannst du deine Sichtbarkeit verbessern. Allerdings führt NICHT die Verbesserung der Sichtbarkeit zu besseren Google-Rankings: Deine Sichtbarkeit bzw. dein Sichtbarkeitsindex verbessert sich, wenn deine Seite beginnt, für mehr Keywords zu ranken bzw. deine bereits bestehenden Rankings sich weiter verbessern (idealerweise beides).

Zunächst einmal solltest du also eine sorgfältige Keyword-Recherche machen, damit du weißt, für welche Suchbegriffe du deine Sichtbarkeit gezielt aufbauen kannst.

Anschließend gilt es, die besten Inhalte zu deinem Thema zu schreiben (oder schreiben zu lassen), die Google je gesehen hat. Für den Fall, dass du selbst schreiben willst, solltest du dich mit Skyscraper SEO vertraut machen. Mehr Informationen darüber, wie du den Sichtbarkeitsindex verbessern kannst, findest du in meinem gleichnamigen Blogartikel.

Bild in einem Wiki-Artikel über den Sichtbarkeitsindex.
Um den Sichtbarkeitsindex zu verbessern, müssen die meisten Webseitenbetreiber in die Qualität ihres Contents investieren.

Wie wichtig ist der Sichtbarkeitsindex?

Der Sichtbarkeitsindex ist eine Kennzahl, an der du dich im Zuge deiner SEO-Maßnahmen nicht vorbeischummeln kannst und auch nicht solltest. Es ist aber wichtig, dass du dir darüber im Klaren bist, dass der Sichtbarkeitsindex lediglich ein Näherungswert ist.

Er trifft weder eine eindeutige Aussage darüber, wieviel Traffic du auf Grundlage deiner Rankings erwarten kannst, noch, wie deine User sich auf deiner Seite verhalten (ob sie z.B. eine Conversion auslösen oder nicht).

Der Sichtbarkeitsindex im Marketing

Wenn du erfolgreiches Content Marketing betreiben willst, sind Daten deine besten Freunde. Denn selbst, wenn du durch eine optimale Keyword-Recherche sicherstellst, dass deine Keywords ein gutes Suchvolumen haben und nicht zu stark umkämpft sind, ist das noch keine Garantie dafür, dass Google deine Seite in den SERPs weit genug oben ausspielt.

Der Sichtbarkeitsindex in der Wettbewerbsanalyse

Gutes Marketing lebt unter anderem davon, zu wissen, was die Konkurrenz macht. Oder in unserem Fall: Zu wissen, wie sichtbar die Konkurrenz innerhalb der organischen Suchergebnisse ist, und für welche Keywords sie welche Positionen belegt. Für den Vergleich mit den Wettbewerbern ist der Sichtbarkeitsindex extrem hilfreich.

Die Kennzahl zeigt nicht nur an, welche Rankings deine Wettbewerber haben, und wieviel Traffic sie durch diese Rankings erwarten können, sondern das Tool zeigt dir auch sogenannte „Keyword-Chancen“. Diese basieren auf den Rankings deiner Mitbewerber und helfen dir dabei, deinen Content besser (und mit größerem Hebel) zu planen.

Sichtbarkeitsindex für Suchmaschinenoptimierung nutzen?

Auch im Rahmen deiner SEO-Strategie ist der Sichtbarkeitsindex ein sinnvoller Wert. Allerdings reicht es nicht, ihn nur punktuell und/oder losgelöst von anderen wichtigen SEO-Aspekten zu betrachten. Um ein Gespür dafür zu bekommen, wie sich deine Webseite entwickelt, welchen Einfluss gesetzte SEO-Maßnahmen haben, und ob deine Seite anfällig für saisonale Schwankungen bzw. Einbrüche infolge von Google Updates ist, solltest du den Sichtbarkeitsindex kontinuierlich im Auge behalten.

Lohnt sich SISTRIX für mich?

Ob es sich für dich lohnt, eines der Tools, die den Sichtbarkeitsindex abbilden, zu lizensieren, kommt ganz darauf an, was du erreichen möchtest, und wie sinnvoll du selbst diesen Wert bzw. die zur Verfügung gestellten Daten findest. Falls du unsicher bist, lege ich dir meinen Artikel Sichtbarkeitsindex gefallen? SISTRIX verstehen & richtig benutzen! ans Herz.

Betreiber von Nischenseiten benötigen neben dem SEO-Modul von SISTRIX außerdem das OPTIMIZER-Modul, damit sie eigene Keyword-Listen anlegen und einen individuellen Sichtbarkeitsindex erstellen können, der auch kleine Werte korrekt abbildet. Wie das funktioniert, kannst du im Artikel Eigenen Sichtbarkeitsindex erstellen nachlesen.

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ÜBER MICH

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Ich bin Nele Nikolaisen, Werbetexterin & SEO Consultant aus Wien.
Auf meinem No-Bullshit-SEO-Blog teile ich meine Erfahrungen aus 7+ Jahren auf Seite 1 und übersetze die Buzzwords der SEO-Szene in echte Menschensprache.

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Nele Nikolaisen
Nele Nikolaisen ist SEO Consultant und Expertin für suchmaschinenoptimierte Inhalte. Privat ist sie Bücherfreundin mit Thomas-Mann-Faible, Cineastin mit Horror-Spleen und begeisterte Mama von 78 Grünpflanzen und einer Zaubernuss. Auf Select SEO teilt sie ihre Erfahrungen im Kampf um die besten Positionen bei Google und gibt Insider-Tipps rund um Content Creation, Storytelling und das Schreiben von verdammt guten SEO-Texten.
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